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Aus dem Haus der Region

Co² freies Quartier in Graben-Neudorf

Graben-Neudorf, am letzten Freitag (19.06.20) fand der Spatenstich für das zentral zwischen Bahnhof und Rathaus gelegene Quartier „Neue Mitte“ statt. Es stellt den letzten Baustein des Zusammenwachsens zwischen Graben und Neudorf dar. Der ehemalige Bürgermeister und Initiator des Projektes Werner Juchler beschreibt die „Neue Mitte“ als „Realisierung einer Vision für räumliches und menschliches Zusammenwachsen“. Er hatte sich seit der Gebietsreform vor fast 50 Jahren für die Realisierung eingesetzt. Es handle sich aber auch um ein Zusammenwachsen der zwei Landkreise Bruchsal und Karlsruhe, die die Gemeinde damals teilten, erklärt der Landrat Dr. Christoph Schnaudigel in seiner Rede.

Das Projekt sei ein „Alleskönner“, so Verbandsdirektor Gerd Hager, womit er Bezug nimmt auf die vielen verschiedenen Zielsetzungen und Themenfelder, die in die Planung eingeflossen sind. Die Gemeinde hat die Grundstücke, die sie frühzeitig erworben hatte, nicht zum Höchstpreis verkauft, sondern per Konzeptvergabe zu einem Festpreis an den Investor mit dem tragfähigsten Planungskonzept vergeben. Das Konzept zeigte ein gemischt genutztes Quartier mit einer qualitätvollen städtebaulichen Dichte. Doch vor allem sollte es CO² neutral sein. Die im Gebiet selbst CO² frei erzeugte Energie soll in erster Linie im Quartier verbraucht werden, sodass das Quartier energieautark in sich funktioniert und gegebenenfalls sogar umliegende Gebäude mitversorgt werden können. Neben der verpflichtenden Dachflächennutzung für Photovoltaik und der Errichtung von Speicherbatterien in jedem Gebäude, soll ein Nahwärmenetz erstellt werden, das seine Wärme aus dem Grundwasser gewinnt. Zusätzlich soll die Elektromobilität durch private Lademöglichkeiten an jedem Stellplatz und 8 E-Carsharingstellplätze gefördert werden. Dieses Konzept sei zwar ein „Meilenstein, doch bezogen auf die geplante CO² Freiheit im Jahre 2050 stehen wir noch am Anfang“ merkte Gerd Hager an.

Der Bürgermeister Christian Eheim lobt neben der Zusammenarbeit aller Planungsbeteiligten und der Vorarbeit durch seine Amtsvorgänger vor allem die Bürger. Denn in einem umfangreichen Beteiligungsprozess waren sie es, die wichtige Ideen und Ziele für das Projekt vorbrachten. So entstehen auch sozial geförderte und altengerechte Wohnungen, betreutes Wohnen, ein Ärztehaus sowie eine Bibliothek mit Gemeindezentrum und Gastronomie. Im Zusammenhang mit dem neuen Baugebiet soll auch die Hauptstraße umgestaltet werden.

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