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PresseInformation Nr. 13

Stromnetzausbau

Alternativenprüfung für die Wagbachniederung

Karlsruhe. Gestern (27.05.) informierte Maria Dehmer von der TransnetBW per Videoeinspielung die Mitglieder des Planungsausschusses über die geplante Netzverstärkung auf 380KV auf dem Gebiet der Region Mittlerer Oberrhein. Im Fokus stand dabei die Alternativenprüfung für die Wagbachniederung im Bereich der Erlichseen zwischen der B36 und Oberhausen-Rheinhausen, durch die heute bereits drei Stromleitungstrassen führen. „Wir sind uns über die große Bedeutung dieses Feuchtgebietes, insbesondere für die Vogelwelt, bewusst. Die Suche nach Alternativen steht deshalb unter dem Vorbehalt einer möglichst geringen Belastung für Fauna und Flora, aber auch für die Menschen“, kommentierte Verbandsdirektor Gerd Hager. Die TransnetBW favorisiere deswegen die Aufstockung ihrer bestehende 220-kV-Leitung zur 380KV-Leitung. Damit ließe sich zudem die parallel verlaufende 110-KV-Leitung auf den neuen Masten integrieren. „Aus drei mach zwei“  könnte das Konzept für den sensiblen Landschaftsraum sein, erläuterte Dr. Christoph Schnaudigel, der Verbandsvorsitzende. Dennoch müsse für das Planungsverfahren auch eine „Umfahrung“ abgeprüft werden.

Wie Projektsprecherin Dehmer in der Sitzung ausführte, haben sich aus 29 gefundenen Trassenvarianten nur zwei potenziell machbare und daher tiefer zu prüfende Alternativkorridore abseits der Wagbachniederung her-auskristallisiert. Beide würden das Schutzgebiet im großen Bogen östlich umgehen. Dafür müsste in beiden Fällen eine zum Teil neue 380-KV-Leitungstrasse von rund 20 Kilometern Länge zwischen den Gemeinden Reilingen, St. Leon-Rot und den Waghäuseler Ortsteilen Kirrlach und Wiesental beziehungsweise Hambrücken erstellt werden. Der Bau einer dieser Alternativtrassen würde laut Dehmer aber auch bedeuten, dass die bereits bestehende 220-KV-Stromleitung durch die Wagbachniederung rückgebaut werden müsste.

Im Endergebnis – ob Bau einer Alternativtrasse oder Aufstockung im Bestand – würden auch künftig immer zwei Stromtrassen durch die Wagbachniederung führen. Aktuell sieht Dehmer die Wahrscheinlichkeit gleich für die eine oder andere Lösung. Letztlich äußerte sich Dehmer dennoch zuversichtlich „dass wir einen Weg finden können, durch die Wagbachniederung durchzukommen.“ Das letzte Wort zur Trassenvariante habe am Ende die Genehmigungsbehörde, die Bundesnetzagentur in Bonn. Sie entscheidet über den Trassenkorridor und damit auch darüber, welche Variante genehmigungsfähig ist. 

Tenor aus der anschließenden Diskussion war, dass mehr als 20 Kilometer Neubautrasse gegenüber einer Bündelung und damit Reduzierung der Masten in der Wagbachniederung einen wesentlich geringeren Landschaftsverbrauch darstellen. „Alle anderen Trassen kosten viel Geld, zerschneiden die Landschaft, belasten die Anwohner, nehmen den Gemeinden Entwicklungsmöglichkeiten und sind deshalb für uns nicht akzeptabel“, fasste Hager die Diskussion zusammen.

Weitere Informationen zum Projekt und dazugehörige Karten gibt es unter: www.transnetbw.de/uploads/2019-11-25-14-57-32-73-1.pdf

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