Karlsruhe. Diese Woche (05.02.) hatte der Regionalverband Mittlerer Oberrhein den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Thorsten Krenz, zu einem Vortrag im Planungsausschuss zu Gast. „Wir sind bestrebt, Aktualität und Transparenz bei wichtigen Weichenstellungen für die Region herzustellen“, so Verbandsdirektor Gerd Hager. Angesichts der vielen Projekte in der Region unterstrich Krenz zunächst auch den engen Austausch, in dem man stehe.
Zu den Neuigkeiten für die Sitzungsteilnehmer gehörte der aktualisierte Zeitplan zur Fertigstellung des Rastatter Tunnels. Diese wird aufgrund der Havarie im Sommer 2017 nun im Jahr 2025 erwartet. Dabei nehme man bei der Zeitplanung der Bauarbeiten auch Rücksicht auf die Sanierung der Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart, um für den sehr unwahrscheinlichen Fall von Problemen dennoch eine Ausweichstrecke zu haben.
Auch zur Frage der Führung der Güterzüge durch den Rastatter Tunnel informierte Thorsten Krenz und blickte hierfür in die mehr als 20-jährige Planungshistorie des Projektes zurück. Schließlich sei der Tunnel als Teil der Schnellfahrstrecke für den ICE konzipiert worden. Die Planungen würden seit den 1990er Jahren unverändert vorsehen, etwa siebzig Prozent der Güterzüge durch den Rastatter Tunnel zu führen, vornehmlich nachts. Deswegen seien auch oberirdisch Lärmschutzmaßnahmen ergriffen worden. Der Repräsentant der Deutschen Bahn kündigte an, man könne durch ein verbessertes Betriebskonzept noch mehr Züge in den Tunnel führen, zum Beispiel durch den Einsatz von zwei Loks für besonders schwere Güterzüge. Durch solche Maßnahmen ließe sich die Lärmbelastung an der Strecke weiter reduzieren. Anders als beim Rastatter Tunnel, dient die vorgesehene Neu- bzw. Ausbaustrecke Mannheim – Karlsruhe primär dem Güterverkehr und wird entsprechend geplant. Dabei möchte die Bahn nicht nur den engeren Bereich Graben-Neudorf bis Karlsruhe betrachten, sondern einen weiteren Raum von der Anbindung an den Knoten Mannheim bis Karlsruhe. Der Beteiligungsprozess wird den Angaben des Konzernbevollmächtigten zufolge nach derzeitigem Stand Ende 2020 beginnen. In diesen Prozess wolle die Bahn nicht mit einer Vorzugsvariante starten, sondern vielmehr im Rahmen einer frühen Beteiligung gemeinsam mit der Region und der Öffentlichkeit alle Varianten entlang des Rheinkorridors erarbeiten. Dieses transparente Vorgehen der DB Netz AG und die konstruktive Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Gremien begrüßten die Ausschussmitglieder.