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aus dem HAUS DER REGION

EU fördert neun neue Projekte am Oberrhein

Grundlage: Pressemitteilung der Interreg Oberrhein Verwaltungsbehörde vom 19.01.2021

 

Neue europäische Projekte für die grenzübergreifende Oberrheinregion

 

Die Europäische Union fördert neun neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit insgesamt 10 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Die Entscheidung über die Bereitstellung der Mittel fiel am 19. Januar 2021 in der Sitzung des Begleitausschusses des Programms Interreg Oberrhein, dem auch Verbandsdirektor Prof. Dr. Gerd Hager angehört.

Im Rahmen des Programms Interreg Oberrhein sind damit mehr als 100 % des 102-Millionen-Euro-Budgets für 2014-2020 vergeben.

Neun neue Projekte werden gefördert

 

Innovative klinische Studien, eine wissenschaftliche Kooperation auf höchstem Niveau

Ziel des Resc/kUE-Projekts ist die Durchführung einer Therapiestudie zur Prüfung der Wirkung von Spironolacton bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und kardiovaskulärem Risiko. Zu diesem Zweck plant das Projekt die Einrichtung einer E-Kohorte zur Überwachung der Patienten während der Therapieversuche. Die E-Kohorte wird auch nach dem Ende des Projekts weitergeführt und ermöglicht so ein langfristiges, grenzüberschreitendes Monitoring der Patienten.

Bei erfolgreichem Verlauf der Therapiestudie kann die Zulassung für den Einsatz von Spironolacton auf die Behandlung kardialer Risiken bei Patienten mit rheumatoider Arthritis erweitert werden.

Resc/kUE: Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten im Oberrheingebiet mit rheumatoider Arthritis

Projektträger: Hôpitaux Universitaires de Strasbourg

Europäische Fördermittel: 1 160 040,15 €

Erhaltung einer emblematischen Tierart des Oberrheingebiets: der Feldhamster

Aufgrund der Veränderungen hinsichtlich der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und des Bodendrucks am Oberrhein ist der Feldhamster in Frankreich und Deutschland bedroht wie auch die Artenvielfalt der Tiefebene insgesamt. Im Juli 2020 wurde der Feldhamster auf der Roten Liste der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) als "Critically Endangered" eingestuft. Angesichts der gemeinsamen Herausforderungen für den Schutz der Art plant das CRICETUS-Projekt neue Methoden zur gemeinsamen Inventarisierung der Feldhamsterpopulationen zu entwickeln und das Wissen über seine Raumnutzung zu verbessern. Weitere Maßnahmen sind vorgesehen, darunter die Festlegung neuer, für die Art und die Artenvielfalt in der Ebene günstiger Kulturverfahren in Absprache mit der Landwirtschaft, die Stärkung der Hamsterpopulationen durch Freilassungsmaßnahmen oder eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung eines zusätzlichen Zuchtzentrums am Oberrhein.

CRICETUS: Schutz des Europäischen Hamsters und der Biodiversität in den Agrarlandschaften des Oberrheins

Projektträger:  Collectivité européenne d’Alsace

Europäische Fördermittel: 1 042 125,24 

Zusammenarbeit mit den Territorien für mehr grenzüberschreitende Mobilität

Die Région Grand Est in Frankreich und die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg sowie das Saarland in Deutschland haben sich verpflichtet, gemeinsam an der Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität zu arbeiten. Die sieben Bahnstrecken entlang der 451 Kilometer langen deutsch-französischen Grenze sind das Herzstück dieses Projekts. Um dieses Ziel bis 2024 zu erreichen, sind mehrere Leitmaßnahmen geplant. Die wichtigste ist jedoch, dass die Züge über die notwendigen Zulassungen verfügen und technisch in der Lage sind, in Deutschland und Frankreich zu fahren. Dies ist das Ziel des Projekts "Coradia Polyvalent". Es geht um die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Version des Zuges Coradia Polyvalent, der bereit in Frankreich fährt. Im Rahmen des Projekts werden die Entwicklungsphasen der Züge bis zu ihrer Freigabe für die Tests durchgeführt, die für die Erteilung der Verkehrszulassung erforderlich sind.

Coradia polyvalent: Entwicklung des grenzüberschreitenden Zuges Coradia Polyvalent

Projektträger: Région Grand Est

Europäische Fördermittel: rund 3 000 000

Nach der von Interreg-kofinanzierten Vorstudie ist das Projekt THNS COLMAR-BREISACH zur Einrichtung einer hochwertigen Linienbusverbindung zwischen Colmar (F) und Breisach (D) der letzte Schritt vor der Fertigstellung der Linie. Die Projektpartner führen die abschließenden Studien durch, vergeben die Aufträge für den Betrieb der Strecke und führen die notwendigen Arbeiten aus. Am Ende des Projekts, das für Juni 2023 geplant ist, werden die Bewohner des Grenzgebiets eine Buslinie zum Überqueren der Grenze haben, die eine schnellere Verbindung, erweiterte Fahrpläne und eine höhere Frequenz bietet.

THNS COLMAR-BREISACH : THNS Hochwertige Busverbindung Colmar - Breisach

Projektträger: Région Grand Est

Europäische Fördermittel: 1 397 061,17 €

Das neue Projekt Chalampé / Neuenburg à Vélo hat zum Ziel, eine sichere Passage für Fußgänger und Radfahrer über die drei Brücken zwischen Chalampé (FR) und Neuenburg (DE) zu schaffen. Als wichtige Verbindung zwischen dem Südelsass und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie als gemeinsames Bindeglied zu mehreren grenzüberschreitenden Radwegen verfügen die drei Brücken, die Chalampé in Frankreich und Neuenburg in Deutschland verbinden, derzeit über keine speziellen Radverkehrsanlagen. Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie, die die praktikabelste Option für die Realisierung der Fahrradübergänge bis Ende 2020 ermittelt hat, wird die zugewiesene Kofinanzierung die Durchführung der notwendigen Arbeiten ermöglichen. Von der neuen Infrastruktur werden auch die Touristen profitieren, die im Jahr 2022 zur Landesgartenschau in Neuenburg erwartet werden.

Chalampé / Neuenburg à Vélo: Erweiterung von drei Brücken und Ausbauarbeiten von Straßen und Wegen, um die sanfte Mobilität zu fördern

Projektträger: Collectivité européenne d’Alsace

Europäische Fördermittel: 1 132 115,25 €

Unterstützung der Landwirte am Oberrhein bei der Anpassung an den Klimawandel

Das Projekt KLIMACO soll Landwirten in der Oberrheinregion helfen, ihre Tierhaltungsbetriebe an den Klimawandel anzupassen. Dank einer Diagnosephase werden die Partner konkrete Empfehlungen formulieren, die an KMUs weitergegeben werden, mit dem Ziel, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren und ihre Geschäftsmöglichkeiten zu erhöhen. Dieses Projekt schließt an das Projekt ELENA an, das von 2017 bis 2019 von Interreg kofinanziert wurde und sich auf die Beratung von Viehzüchtern konzentrierte, wie sie ihre Fähigkeiten steigern und bewährte Praktiken auf beiden Seiten des Rheins austauschen können.

KLIMACO: Aufbau und Begleitung der Klimaresilienz in der Tierhaltung am Oberrhein

Projektträger: Chambre d’Agriculture d’Alsace

Europäische Fördermittel: 897 477,00 €

Vernetzung von Unternehmen für einen Wirtschaftsaufschwung nach der Corona-Krise

Um den Bedürfnissen von Unternehmen bei der Suche nach Märkten und lokalen Partnern in der Post-Covid-19-Periode gerecht zu werden, wird das Projekt Business Sourcing eine Web-Plattform für Unternehmen entwickeln. So können sie schnell andere Unternehmen oder Dienstleister identifizieren, die eine bestimmte Fähigkeit, ein bestimmtes Know-how oder eine bestimmte Dienstleistung in der Region Oberrhein anbieten oder suchen. Ziel des Projekts ist die Förderung von kurzen Wegen und die Begünstigung von Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz im grenzüberschreitenden Bereich.

Business sourcing

Projektträger: CCI Alsace Eurométropole

Europäische Fördermittel: 219 515,00 €

Förderung des Oberrheins und der Großregion als führender Filmstandort

Im Rahmen des Projekts "Film am Oberrhein" (2018-2020) haben verschiedene audiovisuelle Akteure in der Oberrheinregion begonnen, grenzüberschreitend zu kooperieren. Es ist nun das Projekt "CinEuro - Oberrhein", das diese ersten Ergebnisse in die Tat umsetzt. Es ist komplementär zum Projekt "CinEuro - Großregion", das durch das Interreg-Programm Großregion kofinanziert wird. Beide Projekte zielen darauf ab, das gegenseitige Wissen der Akteure zu verbessern, den Austausch zu entwickeln und Synergien zwischen den beiden geografischen Gebieten zu nutzen. So werden die Partner gemeinsam an Themen wie der Filmfinanzierung oder der grenzüberschreitenden Verbreitung und Öffentlichkeitsarbeit arbeiten. Darüber hinaus wird auch das "Greenshooting" bzw. die nachhaltige Filmproduktion ein fester Bestandteil des Projekts sein. Die Projekte sollen den Oberrhein und die Großregion als Filmstandort fördern. 

Erfahren Sie mehr über das Video zur Projektpräsentation.

CinEuro- Oberrhein : Auf dem Weg zu einem grenzüberschreitenden Filmstandort im Herzen Europas

Projektträger: Région Grand Est

Europäische Fördermittel: 315 985,50 €

Stärkung der Bürgerversammlungen in der Region Freiburg - Mitte und Südelsass

Die 2006 gegründete Eurodistrict Region Freiburg Centre & Sud Alsace erfuhr im April 2020 einen neuen Impuls durch den Erwerb der Rechtspersönlichkeit in Form eines Europäischen Verbunds für grenzüberschreitende Zusammenarbeit (EVGZ). Diese neue Struktur vervollständigt die Landschaft der grenzüberschreitenden Kooperationsgremien am Oberrhein. Neben den drei anderen Eurodistrikten, die von Lauterbourg über Straßburg/Kehl bis Basel vertreten sind, verfügt der Eurodistrikt Region Freiburg Centre & Sud Alsace nun über ein eigenes Budget, das es ihm ermöglicht, mit finanzieller Unterstützung des Interreg-Programms ein Team aufzustellen, das eine Reihe von Veranstaltungen umsetzen wird, die für Begegnungen und den Austausch zwischen Bürgern auf beiden Seiten der Grenze gedacht sind. Auf dem Programm für die nächsten drei Jahre stehen Bürgerversammlungen, insbesondere von jungen Menschen, und Austauschmaßnahmen, die sich mit der Beseitigung der im Gebiet festgestellten grenzüberschreitenden Hindernisse befassen. Im Fokus stehen Fragen der Beschäftigung, der Gesundheit sowie die institutionelle Handlungsmöglichkeit.

Alle Akteure mit dem Eurodistrikt Region Freiburg Mittel-und Südelsass

Projektträger: GECT Eurodistrict Region Freiburg Centre & Sud Alsace

Europäische Fördermittel: 436 863 €

 

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Letzter Projektaufruf für neue grenzüberschreitende Bürgerbegegnungsprojekte

Kleinprojekte fördern Bürgerbegegnungen und zielen auf eine Steigerung der Identifikation der Bürger*innen mit dem Oberrhein als grenzüberschreitende Region ab. Seit 2017 wurden mehr als 60 Kleinprojekte umgesetzt und ermöglichten mehreren hundert Bürger*innen, grenzüberschreitende Zusammenarbeit selbst einmal hautnah zu erleben.

Insgesamt stehen dafür noch über 200 000 € an EU-Fördermitteln zur Verfügung. Interessierte können sich für mehr Informationen zur Antragstellung an das Interreg-Programm Oberrhein oder direkt an den zuständigen Eurodistrikt bis zum 2. Februar 2021 wenden.

Interreg Oberrhein – das EU-Förderprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Der Begleitausschuss des Programms Interreg V Oberrhein setzt sich aus den politischen Vertreterinnen und Vertretern aus der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz zusammen. Die Europäische Union hat dem Begleitausschuss die Vergabe der Fördermittel für regionale Kooperationsprojekte übertragen. Gefördert werden Projekte, die einen besonders dauerhaften Effekt für die grenzübergreifende Oberrheinregion haben. Das europäische Programm verfügt für den Zeitraum von 2014 bis 2020 über insgesamt 102 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Seit 2014 wurden in den Bereichen Forschung, Mobilität, Umweltschutz, Arbeit, Tourismus und Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden und der Zivilgesellschaft bereits 175 Projekte auf den Weg gebracht. Das Programm hat nun mehr als 100 % seines Budgets vergeben. Eine neue Interreg-Programmperiode für den Oberrhein wird derzeit vorbereitet.  

Europa macht’s möglich – seit 30 Jahren!

Das Interreg-Programme am Oberrhein feierte im 2020 sein 30-jähriges Bestehen. Um alles über die bedeutendsten Ergebnisse dieser 30 Jahre europäischer Unterstützung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein zu erfahren, besuchen Sie bitte https://www.interreg-oberrhein.eu/interreg-feiert-30-jahre/

 

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Referentinnen für Öffentlichkeitsarbeit gern zur Verfügung:

 

Anne-Sophie MAYER

anne-sophie.mayer[at]grandest.fr

+33 (0)3 88 15 38 10

@MAYERAnneSophie

Aline SCHWOOB

aline.schwoob[at]grandest.fr

+33 (0)3 88 15 64 86

@SchwoobAline

 

INTERREG Rhin Supérieur

Région Grand Est

1 place Adrien Zeller - BP 91006

F-67070 STRASBOURG

 

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