Welche Kulturvorstellungen hat die jüngere Generation und wie lassen sich diese bei der
lokalen und regionalen Kulturentwicklung besser integrieren? Antworten und Beispiele dazu
gab es heute bei einer Tandemveranstaltung der KulturRegion Karlsruhe und des Jungen
Staatstheaters unter dem Titel „Und jetzt Du!“ in dessen Spielstätte „die Insel“ in Karlsruhe.
Auf der „Jungen Konferenz“ präsentierten rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus
der ganzen Region ihre Ergebnisse aus den vorbereitenden Workshops und diskutierten ihre
„Wunschkultur“ und Ihre Erwartungen untereinander und am Nachmittag mit Gästen aus
Politik und Verwaltung.
„Die Stimmen junger Menschen sind unverzichtbar für eine nachhaltige Kulturentwicklung“
unterstrich der Vorsitzende der KulturRegion Karlsruhe, Bürgermeister Dr. Albert Käuflein,
nochmals bei seiner Begrüßung am Vormittag. Als verbindende Klammer für die
Konferenzpartner nannte er die Beteiligung junger Menschen bei der Gestaltung des
Kulturangebotes, sei es in einzelnen Institutionen wie dem Badischen Staatstheater, in
Kommunen oder aber mit Blick auf die regionale Ebene. "Kultur braucht Zukunft - und das
bedeutet auch junge Macherinnen und Macher und ein junges Publikum. Deshalb haben
Dialoge mit jungen Zukunftsgestaltern für mich einen besonderen Stellenwert. Mit der
Förderung von regionalen Kulturmanagerinnen und Kulturmanagern will das Land Baden-
Württemberg bewusst dazu beitragen, dass solche Veranstaltungsformate und Denkanstöße
entstehen", gab Staatssekretärin Petra Olschowski vom baden-württembergischen
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) der Jungen Konferenz im Vorfeld
mit auf den Weg.
Das MWK fördert das Projekt „Regionalmanager*in Kultur“, das auch den Anlass und den
Rahmen für die zweite regionale Konferenz der KulturRegion Karlsruhe bot. Die Beteiligung
junger Menschen bei der Kulturentwicklung gehöre zu den Schwerpunktthemen des
Regionalmanagements der KulturRegion Karlsruhe, so dessen Protagonisten Dr. Marta Schmidt
und Dr. Volkmar Baumgärtner. „Eine Junge Konferenz rund um das Kulturthema war längst überfällig
und hat uns weiteren Handlungsbedarf für die Zukunft gezeigt.“
In einem zweistündigen Workshop haben die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen
zu ihrem Kulturbegriff erörtert, Möglichkeiten und Wünsche zur Mitgestaltung aufgezeigt
sowie Wege skizziert, wie die „Junge Kultur“ bei Politik und Verwaltung stärker in den Fokus
rücken könnte. Zu den konkreten Ideen zählten zum Beispiel eine regionale Kulturkarte für die
junge Zielgruppe und ein Kulturjugendfestival als regelmäßiges Austauschforum. Diese
Ergebnisse und die Präsentationen von mehreren Kurzfilmen und Theaterszenen, die unter
ähnlicher Themenstellung seit dem Frühjahr von zwei jungen Teams mit professioneller
Unterstützung produziert wurden, bildeten die Kulisse für den sogenannten walk&talk mit
Mitgliedern des baden-württembergischen Landtags.
„Nicht zuletzt stand der Wunsch im Raum, die Ideen und Impulse aus dieser Veranstaltung
lokal und regional gemeinsam weiterzuverfolgen“, so die beiden Regionalmanager Kultur aus
dem Haus der Region. Auch die zweite regionale Konferenz in der Reihe „KulturRegion
Karlsruhe 2030 gestalten“ fand im Rahmen des Pilotprojektes „Regionalmanager*in Kultur“
statt, für das sich die KulturRegion Karlsruhe als einer von sechs baden-württembergischen
Kulturräumen Ende 2019 erfolgreich beworben hat. Das Projekt ist ein von Bund und Land
finanziertes Gemeinschaftsprodukt der „Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb“, des
Programms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes sowie des
Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.