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PresseInformation Nr. 1

Entwicklung der Schienenstrecke Mannheim-Karlsruhe

Bahn konkretisiert Linienkorridore

Karlsruhe. Beim fünften Online-Dialogforum hat die DB Netz AG gestern (31.01.22) Hintergrundinformationen zur Auswahl der Linienkorridore im Planungsabschnitt Mannheim-Karlsruhe vorgestellt. „Die Bahn hat Wort gehalten und Details zum Auswahlprozess geliefert, für Laien jedoch ein Stück harte Arbeit“, kommentierte Verbandsdirektor Gerd Hager, der zusammen mit Verkehrsplaner Tamer Soylu vom Regionalverband das Dialogforum begleitete.

Rund 100 Personen waren zugeschaltet, um sich dem so genannten Segmentvergleich zu widmen. Darin werden für konkurrierende Abschnitte innerhalb der Linienkorridore Durchfahrungslängen und Raumwiderstandsklassen gegenübergestellt. So können Segmente auf- oder abgestuft werden. Nach den gestrigen Ergebnissen ist das gesamte Netz der Linienkorridore nun etwas ausgedünnt, zeigt aber kein grundlegend anderes Bild, als es bereits im letzten Dialogforum im Oktober vorgestellt wurde. Weggefallen sind vorwiegend linksrheinische Segmente. In unserem Raum entfielen die Strecke entlang der B 35 südlich Philippsburg, eine weitere zwischen der A 5 und Kronau sowie einige Verbindungen im Freiraum östlich Waghäusel. Im Fokus der Diskussion standen zudem das Für und Wider von Bündelungstrassen und die frühzeitige Bearbeitung von Zusatzforderungen aus der Region zum Schutz von Mensch und Freiraum in unserem hoch verdichteten Raum. Für die Akzeptanz des Verkehrsprojektes werden die über das gesetzliche Maß hinausgehenden Verbesserungen ganz wesentlich sein. „Wir müssen diese frühzeitig diskutieren, optimieren und dokumentieren“, meint Gerd Hager.

Es wird spannend bleiben bis zu den nächsten Dialogforen, die für Anfang Juni (6. Dialogforum) und September (7. Dialogforum) vorgesehen sind. Bis dahin plant die DB Netz AG, durchgängige Linienvarianten zu konkretisieren. Bis zum Sommer sollen erstmals sechs, sieben konkrete, durchgehende Linien auf dem Tisch liegen. Dann wird sich in den meisten der heute über 70 Teilgebiete die Stimmung beruhigen, während die Diskussion in den verbleibenden Räumen intensiver wird. „Nach eineinhalb Jahren Vorbereitung und einer umfassenden Bearbeitung ist es an der Zeit, dass wir durchgehende Linien sehen“, so Gerd Hager zu dem Blick in die Zukunft.

Nach dem vierten Dialogforum im Oktober warf die erste Konkretisierung des Trassenauswahlverfahrens einige kritische Fragen zur Methodik der DB in der Region auf. Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein beschloss daraufhin in ihrer Sitzung am 15.12.2021 in Karlsdorf-Neuthard die 3. Fortschreibung der Karlsruher Erklärung einstimmig. Damit hat die Region Karlsruhe ihre strategischen Leitlinien an den Fortgang des Auswahlverfahrens angepasst.

Gestern wurde erneut deutlich, dass es in unserer Region so viele Belange gibt, „die sich eben nicht in Metern oder Dezibel messen lassen“, so Hager. Gemeinsam werde die Region weiterhin die Weichen für das Auswahlverfahren für die rechts- und linksrheinischen Linienvarianten und für die Durchsetzung ihrer Forderungen stellen.

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