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PresseInformation Nr. 4

Regionalverband beschließt Kriterien für Windenergieplanung

Karlsruhe. Die neue Suche nach geeigneten Gebieten für Windenergieanlagen in der Region Mittlerer Oberrhein kann beginnen. In seiner gestrigen (15.03.) Sitzung im Karlsruher Südwerk beschloss der Planungsausschuss mehrheitlich die Kriterien dafür. Damit können nun großräumig Bereiche identifiziert werden, die für die spätere Auswahl von Vorranggebieten für die Nutzung der Windenergie in Frage kommen. Die so genannte „Suchraumkulisse“ umfasse dabei zunächst eine weit größere Fläche, als für die späteren Vorranggebiete notwendig ist, wie Verbandsdirektor Dr. Matthias Proske erläuterte. Der umfangreiche Kriterienkatalog ermöglicht dem regionalen Planungsteam, zunächst ungeeignete Gebiete auszuklammern. Das ist der Fall, wenn sie aus rechtlichen, tatsächlichen oder sonstigen planerischen Gründen wie zum Beispiel angemessene Schutzabstände zur Wohnbebauung nicht für die Nutzung der Windenergie in Frage kommen. Dort soll dann nicht weiter nach Vorranggebieten gesucht werden. „Die späteren Vorranggebiete werden die regionalen Best-Standorte sein“, so Proske. Deshalb müssten auch streng geschützte Gebiete, wie der Nationalpark Schwarzwald, von vornherein ausgenommen werden. Für die Ermittlung von Vorranggebieten kommen viele Flächen gar nicht erst in Frage, wie der umfangreiche Kriterienkatalog bestätigt. Neben zahlreichen natur- und artenschutzfachlichen Belangen muss die Verbandsverwaltung zum Beispiel Vorsorgeabstände zum Flughafen, zu Straßen und zu militärischen Einrichtungen einhalten. Um die Suche nach geeigneten Windstandorten auch vom Standpunkt der Windbranche zu beleuchten, hat der Regionalverband Dr. Matthias Pavel zur Sitzung eingeladen. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Bundesverbands Windenergie erklärte bei seinem Vortrag, welche Anforderungen ein Projektentwickler hat, wenn er Flächen für potenzielle Windparks sucht. Auch ein Unternehmer muss sich an rechtliche Rahmenbedingungen halten und sich an den regionalen Standortbedingungen orientieren. Trotz bester Windverhältnisse in der Region sei der Raum für die Suche nach geeigneten Gebieten nicht sehr groß, wie Proske weiter ausführte. „Gemeinsam mit den Kommunen müssen wir jetzt trotzdem alles daransetzen, um den gesetzlichen Planungsauftrag zu erfüllen. Demnach müssen wir auf 1,8 Prozent der Regionsfläche geeignete Gebiete für den Windenergieausbau sichern. Das entspricht rund 4.000 Hektar Fläche, die wir für die Windenergie reservieren.“

Nach dem gestrigen (15.03.) Beschluss der Planungskriterien beginnt der Regionalverband sofort den Dialog mit allen 57 Kommunen der Region, um die Suchraumkulisse gemeinsam zu bewerten und weiter einzugrenzen. Bereits Ende des Jahres möchte die Verbandsverwaltung mit dem Entwurf einer Gebietskulisse in die Anhörung gehen und ihn damit auch den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen.

Informationen zur Teilfortschreibung Windenergie finden Sie hier

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