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PresseInformation Nr. 5

Vögel kennen keine Grenzen

Veranstaltung zur Europawoche für Studierende aus Karlsruhe und Strasbourg

Karlsruhe. „Wie heißt der Zaunkönig auf Französisch? „Troglodyte mignon“ flüsterte einer der Vogelexperten, die zum Wochenanfang (15.05.) eine deutsch-französische Gruppe von Studierenden durch den Auwald rund um das Naturschutzzentrum Karlsruhe begleiteten. Die Vogelexkursion unter Leitung von Oliver Harms bildete das naturkundliche Finale einer Veranstaltung, die der Regionalverband Mittlerer Oberrhein gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum anlässlich der Europawoche organisiert hatte. Unter dem Titel „Vögel kennen keine Grenzen“ beleuchteten zuvor verschiedene Expertinnen und Experten grenzüberschreitende Naturschutzkonzepte, Pläne und Maßnahmen am Oberrhein. Zu Beginn stellte Tamara Schnurr, stellvertretende Verbandsdirektorin des Regionalverbands, die planerischen Grundlagen für einen rheinübergreifenden Biotopverbund vor, die auch in den von ihr mitverantworteten Landschaftsrahmenplan eingeflossen sind.

Welche Erkenntnisse aus der regelmäßigen Zählung von Wasservögeln entlang des Rheins zwischen Karlsruhe und Basel abgeleitet werden können, erläuterten Klaus Lechner und Gerd Schön von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Karlsruhe. So seien zum Beispiel die Zahlen von früher häufigen Arten wie der Stockente und des Blässhuhns überraschend rückläufig. Ein Grund sei die Zunahme von Welsen, so die Erklärung von Volker Späth, Leiter des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz aus Bühl. Kolbenenten, Schwarzhalstaucher oder gar Singschwäne seien hingegen vermehrt an den Rheingewässern zu beobachten gewesen.

Im Anschluss stellte Späth Ergebnisse aus dem von der EU geförderten Projekt „Ramsar Biodiversität“ vor. Er zeigte auf, wie Lebensräume bedrohter Arten, darunter der Kiebitz und die Wasserralle, aufgewertet, wiederhergestellt oder gar künstlich geschaffen werden, wie die Brutflöße für die Flussseeschwalbe.

Alle Vorträge und die Diskussionen konnten dank professioneller Unterstützung für die Gäste aus Strasbourg simultan übersetzt werden. „Unsere gefiederten Freunde brauchen das natürlich nicht, weil sie auf beiden Seiten der Rheins in derselben Sprache pfeifen“, ergänzte Andreas Wolf augenzwinkernd in Anspielung auf den Veranstaltungstitel „Vögel kennen keine Grenzen“. Der Geschäftsführer vom Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört bedankte sich abschließend insbesondere für die Förderung der Veranstaltung durch den Mikroprojektefonds „Vive la Wir“ des Staatsministeriums Baden-Württemberg.

Anlagen:
- Veranstaltungsprogramm (pdf)
- Foto aus dem Ausstellungs- und Vortragssaal im Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (jpg)

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