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PresseInformation Nr. 24

Über 500 Kulturdenkmale prägen die Region

Landesdenkmalpflege und Regionalverband Mittlerer Oberrhein präsentieren ihre neue Broschüre

Karlsruhe. Sie zieren Titelbilder von Landkarten, Imagebroschüren und Reiseführer. Viele sind regionsweit oder gar überregional bekannt wie die Untergrombacher Michaelskapelle, die Schlösser in Rastatt und Karlsruhe, oder die Bäder in Baden-Baden. Die Rede ist von Kulturdenkmalen. Eine neue Broschüre mit den über 500 regional bedeutsamen Kulturdenkmalen stellten die Herausgeber Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und Regionalverband Mittlerer Oberrhein gemeinsam mit Staatssekretärin Katrin Schütz gestern (30.09.) in Karlsruhe der Presse vor.

Die reich bebilderte Broschüre dokumentiert das kulturelle Erbe der Region und bringt den Lesern auch unbekanntere Objekte nahe, wie die zahlreichen ehemaligen Mühlengebäude an den Wasserläufen außerhalb der Ortschaften. „Denkmale sind ein hohes Gut unserer Gesellschaft, sie können raumprägend wirken und Auskunft über unsere Geschichte geben. Deshalb gilt es, sie zu schützen und zu erhalten. Dies können wir jedoch nur effektiv gewährleisten, indem wir die Denkmallandschaft bekannt machen und die Öffentlichkeit hierfür sensibilisieren. Ich freue mich daher sehr, dass wir heute die neue Broschüre vorstellen können, denn sie leistet einen wichtigen Beitrag dazu“, erläuterte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und damit Vertreterin der obersten Denkmalschutzbehörde. „Dabei wirken einzelne Kulturdenkmale immer zusammen mit ihrem Umfeld. Deshalb sind in der Broschüre auch Kulturlandschaftsbereiche abgegrenzt, die durch historische Themen bestimmt sind. So war für den Kraichgau beispielsweise die Epoche der Kraichgauer Ritterschaft prägend, deren Zeugnisse in zahlreichen Wasserschlössern, Burgen und historischen Ortskernen noch in der Landschaft ablesbar sind“, präzisierte Claus Wolf, der Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege. „Oder im Süden der Region die Wasser- und Waldnutzung im Murgtal als Grundlage für dessen Industrialisierung. Anhand von Schwallungen, aber auch von Prachtbauten der durch die Flößerei zu Reichtum gekommenen Familien ist sie heute noch in der Landschaft ablesbar.“

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein und das Landesamt für Denkmalpflege erarbeiteten die Broschüre gemeinsam. „In der Regionalplanung können Kulturdenkmale eine wichtige Rolle bei der Abwägung der Flächennutzung spielen, beispielsweise bei der Festlegung von Vorranggebieten für Windkraftanlagen“, betonte der Direktor des Regionalverbandes, Gerd Hager. „Entsprechend müsste ein Windpark rund um die Untergrombacher Michaelskapelle einen deutlichen Abstand wahren.“ Genauso seien aber auch Elemente der Kulturlandschaft relevant, die nicht baulicher Art sind, wie zum Beispiel ehemalige Wässerwiesen in der Region. „Solche besonderen Kulturdenkmale und Kulturlandschaftsbereiche haben unseren Landschaftsrahmenplan mitgeprägt, sichern die regionale Biodiversitäts-Strategie und finden darüber hinaus auch Eingang in die laufende Gesamtfortschreibung des Regionalplans“, so Hager.

Die Broschüre ist beim Regionalverband Mittlerer Oberrhein für 10 Euro erhältlich oder als Download.

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